Kaleidoskop

HSB-BestPROfessur

HSB-BestPROfessur - Bremer Modell zur Gewinnung und Entwicklung von professoralem Personal

Das Projekt „HSB-BestPROfessur“ eröffnet Perspektiven, um die Berufungsfähigkeit über unterschiedliche Wege zu erwerben. Gleichzeitig sollen neue Rekrutierungsstrategien erprobt und nachhaltige Qualitätsverbesserungen der Berufungsverfahren erzielt werden. Dieses Projektvorhaben wurde im Rahmen der Förderlinie FH-Personal vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als förderungswürdig bewertet und wird von 2023-2028 umgesetzt.

Projektstruktur

Die besonderen Herausforderungen der Gewinnung und Entwicklung professoralen Personals an Hochschulen für angewandte Wissenschaften werden im Projekt in vier Projektbausteinen bearbeitet:

  1. Zur Gewinnung von Professor:innen sollen effektive Rekrutierungswege entwickelt und erprobt werden.
  2. Das Handlungsfeld Berufungsgeschehen adressiert die nachhaltige Qualitätsverbesserung der Berufungsverfahren. Eine größere Transparenz, der Einsatz digitaler Tools, um Informationen einfacher zugänglich zu machen, sowie ein verbessertes Onboarding sind wesentliche Teilbereiche.
  3. Hochschulinterne Qualifizierungsangebote, verlässliche Berufskorridore sowie alternative Karrierewege zur HAW-Professur werden entwickelt und validiert.
  4. Schwerpunktprofessuren in zentralen Bedarfsfeldern wie Gesundheit und Pflege sowie Digitale Transformation fördern Entwicklungsansätze für HAW-Professuren. Unterstützt durch das Qualifizierungsstellen-Konzept der HSB soll die institutionelle Entwicklung zukunftsgerichtet gestärkt werden.

Eine Querschnittsaufgabe ist die geschlechterparitätische, diversitätssensible und internationale Personalgewinnung, verzahnt mit der Internationalisierungsstrategie der Hochschule Bremen.

Schwerpunktprofessuren an der HSB

Eine wesentliche Basis des wissenschaftlichen Erfolgs stellen die Wissenschaftler:innen selbst dar. Um Bildung, Forschung und Innovation im Rahmen der strukturellen Profilierung an ihrer Hochschule voranzutreiben, benötigen sie Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten sowie Handlungsspielräume. Hierfür werden an der HSB Schwerpunktprofessuren in entsprechenden Schwerpunktbereichen initiiert, die im Zuge von Lehrermäßigung ihren Fokus verstärkt auf die Umsetzung von Forschungsvorhaben und den Aufbau der daran geknüpften Kooperations- und Transferbeziehungen richten und dabei mithelfen, z.B. Promotionen im Rahmen von Qualifizierungsstellen zu ermöglichen.

Das Qualifizierungsstellen-Programm

Diese Qualifizierungsstellen sind ein besonderes Angebot im Rahmen des Projekts „HSB-BestPROfessur“: Hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler:innen und Praktiker:innen, die bisher nicht professorabel sind, weil ihre erforderlichen Qualifikationen für die Besetzung einer HAW-Professur noch unvollständig sind, können ihre Promotion, Lehrqualifikation und/oder Berufspraxis im Rahmen einer sogenannten Qualifizierungsstelle an der Hochschule erwerben bzw. nachholen.

Momentan befinden sich alle ausgeschriebenen Stellen in der Besetzung, eine zweite (und vorerst letzte) Ausschreibungswelle erfolgt in 2025.

Wer sich für eine HAW-Professur interessiert, muss neben der wissenschaftlichen Expertise in Form einer qualifizierten Promotion auch über Berufserfahrung verfügen. Mindestens drei Jahre werden gefordert. Bei fehlender Praxiserfahrung übernimmt die HSB die Vermittlung des Praxispartners und den Abschluss einer Vereinbarung zwischen den 3 beteiligten Parteien, in der die zu erwerbenden Kompetenzen, Zeitpläne und andere Regelungserfordernisse individuell verankert sind. Im Regelfall sieht das Beschäftigungsverhältnis eine Aufteilung von 20 % Arbeitszeit an der HSB (im Rahmen von Lehre und/oder Betreuung von Studierenden) und 80 % Arbeitszeit im Unternehmen.

Bei fehlender Promotion ist innerhalb der Qualifizierungsstelle ein Promotionsthema zu bearbeiten und die Promotion erfolgreich abzuschließen. Hierzu werden eine individuelle Promotionsvereinbarung  abgeschlossen, betreuende Professor:innen vermittelt ebenso wie eine Universität, an der die kooperative Promotion abgelegt werden kann. Sollte die Qualifizierungsstelle als externe Personalentwicklungsmaßnahme (z. B. für Unternehmen oder Behörden) angelegt sein, wird neben diesem zwischen Partnern abzuschließenden Individualvertrag mit dem entsprechenden Unternehmen zusätzlich eine Finanzierungsvereinbarung zu den mit der Personalentwicklungsmaßnahme verbundenen Kosten getroffen.

In der Regel dauert die Erstellung  einer Promotionsschrift/Dissertation 3 Jahre.

Weitere Informationen zur kooperativen Promotion finden Sie hier.

Neben der wissenschaftlichen Expertise in Form einer qualifizierten Promotion und Berufspraxis ist für eine HAW-Professur auch eine bestätigte pädagogisch-didaktische Eignung in Form von Lehrpraxis erforderlich. Vorbildungen im Bereich der Didaktik bzw. Hochschuldidaktik ersetzen allein grundsätzlich nicht die geforderte praktische Lehrerfahrung. Bei fehlender Lehrpraxis wird den Bewerber:innen in der Qualifizierungsphase die selbstständige  Wahrnehmung von Lehraufgaben übertragen. Zu diesem Personenkreis gehören Personen, die sich auf eine Professur vorbereiten und Alumni der HSB, die ihren weiteren Karriereweg  planen.